Familie Bartelheimer / Lücking am 15.09.1915, Marie (links) erbte den Hof

Der Ostwestfale ist von Haus aus stur, mürrisch und wortkarg. Zugereisten Personen begegnet er grundsätzlich mit einer Abwehrhaltung, da er sofort den Untergang seiner Kultur durch überregionale Einflüsse fürchtet. Zum Lachen geht er in den Keller, d.h. eigentlich lacht er gar nicht, deswegen sind die meisten Häuser dort auch nicht unterkellert. Sollte er sich versehentlich doch mal zu einem Begeisterungssturm hinreißen lassen, beispielsweise nach dem leckersten Essen seit Jahren, dann entgleitet ihm schon mal so eine Formulierung wie „Hab schon schlechter gegessen.“ Seine Leibspeisen sind Grünkohl, Stippgrütze (Wurstebrei) und auch sonst alles, was sich vorzüglich mit einem Doppelkorn runterspülen lässt. Der Ostwestfale hat über die Jahrhunderte eine ausgeprägte Regionalidentität entwickelt, die besonders dann zum Vorschein kommt, wenn geographisch unbedarfte Zeitgenossen ihn als Niedersachsen einsortieren oder gar den Fehler begehen, den Kreis Lippe nach Ostwestfalen einzugemeinden.

Unser Hof um 1864
Bis ca. 1950 wurde auf Acht Stücken mit Kühen geackert.

Die Bewirtschaftung des Hofes forderte den Einsatz der ganzen Familie, Getreide mähen mit den Kühen, Gaben binden und aufstellen, ….
Der Hof vor dem Umbau 1964